Merlot Seppl

Das Südburgenländische Weingut Rosner-Unger mit kleinen Weingärten am Deutsch-Schützener Weinberg, das kleinste Weinbaugebiet in Österreich, ist seit 1958 ein Familienbetrieb im Nebenerwerb. Bewirtschaftete Fläche ist 1,2 Hektar Weingärten, die hauptsächlich mit der Sorte Blaufränkisch ausgepflanzt ist. Bestens gedeihen auch die Sorten Merlot, Zweigelt, sowie Welschriesling und Weißburgunder. Süd-östlich von den Weingärten erstreckt sich die ungarische Tiefebene, wovon die Sonne untertags intensiv strahlt, im Norden runden die kühlen Eichenwälder den Weinbergen ab. Diese besonderen klimatischen Bedingungen sorgen für wenig Temperaturschwankungen. Die abendliche Abkühlung ist aber groß genug, dass eine starke Aromabildung im Traubenmaterial sich im Laufe der Wachstumssaison entwickelt.

Seppl ist der verstorbene Schwiegervater von Gerhard Unger und das Herzstück des Weinguts. Ohne ihm würde es die Frau und somit das Weingut von Gerhard nicht geben. Somit ist dieser Merlot dem Seppl gewidmet.

Erstaunlicherweise ist Gerhard Hauptberuflich nicht im Weingeschäft tätig, sondern im Biergeschäft! Die Weine des Weingutes Rosner-Unger schmecken „trotzdem“ hervorragend! Das bestätigt der Sager, dass Aktivitäten im Nebenerwerb besondere Liebe und Hingabe zum „Hobby“ gleichen!

Uns war klar bei der ersten Verkostung, dass der Wein viel Potenzial zeigt und Zeit braucht, um sich so richtig zu entfalten, wie viele große Weine von der ganzen Welt. Deshalb haben wir den Wein ein extra Jahr in unserem Weinkeller liebevoll reifen lassen. Er zeigt sich jetzt mit einer schönen Abrundung von den damals eckigen Noten. Auf individuellem Wünsch können etwas würzige und bittere Noten noch mehr abgerundet werden. Man gibt einfach dem Wein etwas mehr „Luft“ (30-60 Minuten, oder mehr, dekantieren, frühzeitig ins Glas einschenken, usw.). Wir haben es ausprobiert und es funktioniert. Der Wein rundet sich noch mehr ab und erreicht eine Vielschichtigkeit, die Ihre Geschmacksnerven sehr zufriedenstellen wird und auch sehr herausfordern wird, je nachdem Sie „einen Wein einfach trinken möchten“ oder einen Wein so richtig in allen seinen Facetten entdecken wollen!

Kostnotiz:
Optisch im Glas hell für einen Merlot, Ziegelrot, braune Reflexe, keine Randaufhellung, etwas durchsichtig, sehr kleine Fenster an der Glaswand, sehr schnelle glasklare Schlieren, optisch animierend flüssig im Glas. In der Nase medium÷ intensiv, komplex, Brombeerkonfit, Dörrzwetschken, Amarenakirsche, Heidelbeere, geriebener Hetschel, Kräuterwürze. Im Mund schön saftig, leichte Mundfülle, animierender Trinkfluss, sehr schön gedämpfte, aber mitreißende Säure, vielschichtig mit allem von Brombeeren bis Preiselbeeren, im Hintergrund spannende grasigen- bis kräuterischen-  und roter Pfeffer-Tönen, medium langer Abgang mit angenehmer Weichselnote und einer gedämpften Restsüße.

Passt zu:
Bauernplatte, Schweinslungenbraten, Hühnerfilet mit würziger Soße, Rindsrouladen, Zwiebelrostbraten, Beuscheln, Saltimbocca. Schnittkäsen wie leicht gereifter Gouda, Emmentaler. Leicht gekühlt zu Pizza.

Servierempfehlung:
Bei 14-16° C im Standardrotweinglas. Kann auch etwas mehr gekühlt zu zB. Pizza genossen werden, wir empfehlen 10-12° C. Für ungekühlten Genuss empfehlen wir, dem Wein etwas „Luft“ zu geben, durchs Dekantieren und in Ruhe 30-60 Minuten stehen lassen.

Gesamteindruck:
Merlots sind oft vielen zu beerig oder marmeladig, in diesem Fall ist diese Geschmacksrichtung nicht auffällig. Sehr vielschichtig, wir empfehlen, sich viel Zeit zu nehmen und die Flasche nicht gleich auszutrinken – lasst die Zeit zeigen, wie viele Schichten es bei diesem Wein gibt! Würde gut als Hauswein bei Gasthäusern mit gutbürgerlicher Küche passen. Ein super Preis-/Leistungswein!