Pinot Noir Ried Kästenbaum

Schon die Römer haben gewusst, das Terroir in der Thermenregion für den Weinbau zu schätzen. Die Rebsorte Pinot Noir, eine Kreuzung aus Schwarzriesling und Traminer, wurde aber von Zisterziensermönchen erst im 12. Jahrhundert aus der französischen Burgund in die Thermenregion gebracht. Sie bauten ein von den ältesten, noch heute bewirtschafteten Weingütern Österreichs im damaligen kleinen Winzerdorf Thallern zwischen Guntramsdorf und Gumpoldskirchen. Für die Gestaltung wurde das weltbekannte Weingut Clos de Vougeot in der Burgund zum Vorbild genommen.

Die Pinot Noir-Trauben für diesen ganz besonderen Wein sind in der speziellen Lage Riede Kästenbaum in Gumpoldskirchen gewachsen, ein Plateau auf 450m Seehöhe direkt hinter einem alten Kalksteinbruch gelegen und vom Wienerwald umrandet. Die dünne Schicht mit kalk- und eisenhaltigem Braunerdeboden mit den darunter liegenden Muschelkalkfelsen, passt perfekt für Burgundersorten. Die besondere Komplexität und Intensität hat dieser Wein von den ausgepflanzten vier verschiedenen "Selektion Massale"-Versionen (oder "Klonsorten") der Pinot Noir-Rebe, die leicht unterschiedliche Eigenschaften haben (zB. unterschiedliche Erträge, Lockerheit der Trauben oder Reifezeitpunkte). Die Beeren sind bei der Lese sorgfältig selektioniert, nach der Gärung in Gärständern sind 14 Monate in Barriquefässern verbracht, bis Abfüllung in Flaschen und weitere 6 Monate Flaschenreife im Keller.

Wir haben diesen Wein aus dem 2016'er Jahrgang ein paar Jahre extra in unserem Weinkeller reifen lassen, was ein hochwertiger Pinot Noir sehr gut tut. Er ist sehr lagerfähig und kann bei Weinenthusiasten weitere Jahre im Keller ruhen. Oder hat man diesen Geduld nicht, ist der Wein auch jetzt wunderschön antrinkbar. Das Jahr 2016 war eines der besten für den Pinot Noir in der Thermenregion und mittlerweile ist dieser Jahrgang vom Pinot Noir Ried Kästenbaum leider schwer erhältlich geworden. Wir haben aber noch einige Flaschen lagernd!

Kostnotiz:
Typisch für die Rebsorte Pinot Noir transparent rubinrot im Glas mit granatrotem Schimmer und -Randaufhellung. Vielschichtiges Bouquet mit einladend fruchtigen Noten von roten Waldbeeren, Preiselbeere und roter Kirsche, in der Länge mit dem Luft "Schnappen", reife Brombeere, ein Hauch von Zedernholz und dezent rauchige Tabaknoten. Am Gaumen schön fruchtig und saftig mit Walderdbeere, Kirsche und einem leichten Vanilletouch. Obwohl in kleinen Holzfässern ausgebaut, sind die Sortentypische Noten wenig vom Holz beeinflusst. In der Länge feine Kräuter- und Tabakwürze, eine dezente Ledernote und einen angenehmen Schmelz im Abgang. Engmaschig, seidig und harmonisch in einem langen Nachhall. Schön dicht, elegant und feingliedrig am Gaumen, mit angenehm eingebundenen Tanninen. Eine feine Säurestruktur mit einem saftigen und lebendigen Trinkfluss

Speiseempfehlung: 
Alles was gut ist, was man auch mit einem guten Burgunderwein essen würde; ZB. einen guten Steak mit Sauce Bernaise oder Rotweinsauce, Boeuf Bourgiugnon, Ragú, Wildgerichte, Lamm, Terrinen, einen gut gereiften Camembert (also mindestens ein paar Wochen nach dem MHD) oder einen Epoisses aus dem Backofen

Servierempfehlung:
Bei 17-19° C im Burgunderglas. 2-3 Stunden dekantieren empfohlen