Gemischter Satz

Kostnotiz:
Im Glas zeigt er eine mittlere Heufarbe mit hellgoldenem Schimmer und leichter Viskosität. In der Nase federleicht, mineralisch mit einer dezenten, süßlichen Fruchtnote, Heu und Kräuterwiese. Auf der Zunge ist er leicht cremig mit animierender Säure. Er schmeckt nach junger, reifer gelber Pflaume und weißer Stachelbeere. Ganz hinten am Gaumen schmeckt man eine leichte Nuss- und Grasnote, die an eine dezente Rucolanote erinnert. Der Abgang ist fein mit Traubenschale auf der Zunge und am Gaumen

Speisenempfehlung:
Vorspeisen, Fleischleibchen, Wok mit Hendlstreifen, Gemüseauflauf, Salate, Fisch, Meeresfrüchte, Schnitzel und anderen Gerichten mit hellem Fleisch

Servierempfehlung:
Bei 8-10° C im Weißweinglas

Das Weingut:
Das Weingut Nemeth hat eine sehr junge Geschichte: Es wurde erst im Jahr 2020 gegründet. Seine Weingärten befinden sich in den Rieden Rauchkogel in Maria Enzersdorf und Hochberg in Perchtoldsdorf, wo sich auch der Sitz des Weinguts befindet. Die Grundlage für die Herstellung der hochwertigen Weine des Weinguts ist der sorgfältige und möglichst nachhaltige Umgang mit Reben und Weinbergen.

Anstelle der riesigen Mengen großer Produzenten und Einheitsaromen durch chemisch-technische Hilfsstoffe entstehen die Weine der Nemeth-Familie durch naturnahe und harte Arbeit im Weingarten und im Weinkeller. Sie legen weniger Wert auf Höchstpunktezahlen von Kritikern und das Gefallen von großen Supermarktketten oder anderen Großabnehmern. Was im Endeffekt zählt, sind vertrauensvolle, emotionale Bindungen und gemeinsame Werte mit Weinliebhabern und lokalen Kunden.

Der Wein ist jedes Jahr anders, denn Natur und Mensch erschaffen ihn Jahr für Jahr als Team. Mit grenzenlosem Respekt für die Natur widmet Dr. Nemeth das ganze Jahr über Hunderte von Stunden der Entwicklung und Pflege der Reben und Trauben. Als Winzer legt er Wert auf kompromisslose Qualität und die Verbindung von altem Wissen und traditionellen Methoden der handwerklichen Weinbereitung mit innovativen Technologien und zukunftsweisenden Konzepten, um herausragende naturbelassene Weine zu produzieren.

Gemischter Satz:
Die Geschichte des Gemischten Satzes geht auf alte Weinanbaumethoden zurück. Um große Ernteausfälle zu vermeiden, pflanzten die Winzer vor mehreren Hundert Jahren verschiedene Rebsorten mit unterschiedlichen Eigenschaften im selben Weingarten aus. Die eine Sorte hält Trockenheit besser aus, die andere Feuchtigkeit und die dritte ist ein Spätblüher, der weniger anfällig für Frost im Frühjahr ist. Auf diese Weise konnte man sich jedes Jahr eine gewisse Ernte sichern. Wenn einige Sorten „aufgeben“ mussten, sind andere weitergewachsen und haben wunderbares Traubenmaterial für den nächsten Wein hervorgebracht.

Die Nostalgie dieser Geschichte hat einige Wiener Winzer dazu inspiriert, ihre Weingärten ebenfalls mit verschiedenen Sorten auszupflanzen und den „Wiener Gemischten Satz“ wiederzubeleben. Mit viel Erfolg! Auch in den umliegenden Regionen Wiens, wie beispielsweise der Thermenregion, wird heute der Gemischte Satz häufig angebaut.

Die Trauben für den Gemischten Satz müssen gleichzeitig geerntet werden, da dies ein Kriterium ist, um den Wein so nennen zu dürfen. Die Trauben aller Sorten werden gemeinsam im Keller vinifiziert. Bei einer Cuvée werden fertig vinifizierte Weine gemischt, beim Gemischten Satz werden die Beeren gemischt und gemeinsam zu Wein ausgebaut.
Deshalb ist der Gemischte Satz eine echte Herausforderung im Keller: Jedes Jahr bringt er ein völlig anderes Traubenmaterial mit unterschiedlichem Reifegrad der vielen Sorten mit. So ist der Grüner Veltliner in einem Jahr schön reif und zuckerhaltig, der Grauburgunder hat aber die optimale Reife bei der Ernte nicht erreicht. Im nächsten Jahr kann eine andere Sorte die reifste sein. Verwendet man beispielsweise zehn verschiedene Rebsorten für den Gemischten Satz, kompliziert sich die Vinifikation mehrfach Und das Jahr für Jahr!