Kostnotiz:
Helles Goldgelb und eine recht dichte Konsistenz mit breiten schlieren beim Glas Schwenken. Feine Aromen nach Akazie, Kamille, reifer Birne, Apfel, Quitte, etwas frische Minze und Fenchel. Es gibt auch natürliche Noten der Holzlagerung wie Biskuit oder Brioche, Vanille, eine Rauch-Aromatik von Toast und Zedernholz. Mit seiner feine Würze, die fast an kandierten Ingwer erinnert, kann man dem Wein eine gewisse Sexiness nicht abstreiten. Am Gaumen ist der Wein druckvoll und mächtig mit einem vollen, kräftigen Körper und einer ungeheuren Saftigkeit, im Finish hat er eine langanhaltende Geschmacksintensität, fast ohne Ende. Eine perfekt abgestimmte Säure- und Tanninstruktur unterstützt die Saftigkeit und Trinkfreudigkeit dieses besonderen Weines
Speisenempfehlung:
Der Morillon Turmalin 2018 ist durch seine Eleganz und Finesse ein unglaublich vielschichtiger Wegweiser durch die Welt der Genüsse. Er bringt die Zwischentöne von Zubereitungsarten zur Geltung und passt zu Fleisch und zu Fisch, zu vegetarischen und zu orientalischen Gerichten.
Servierempfehlung:
Im breiten Burgunderglas kommt der Morillon Turmalin perfekt zur Geltung. Die komplexe Aromen konzentrieren sich durch die schmälere Öffnung direkt in die Nase und die großflächige Oberfläche des Weins sorgt für eine beschleunigte Oxidierung. Dadurch entfalten sich die potenziellen Aroma- und Geschmacksnoten, die sich im Wein noch verstecken.
Viel Luft Schnappen zu lassen ist empfohlen. Die Flasche nach dem Öffnen, eventuell auch Karaffieren, 4-6 Stunden offen im Kühlschrank stehen, bevor dem Einschenken ins Glas.
Die massive Flasche passt in einigen Flaschenkühlern nicht hinein, haltet aber selbst den Wein lange gekühlt. Wenn das Entleeren der Flasche sehr lange dauert, hilft der Sektkühler mit Eiswürfeln darin.
Wir empfehlen für einen heißen Sommertag, wenn der Wein sich im Glas schnell erwärmt, einen Temperaturbereich des Weins von 6-8° C. Bei kühleren Lufttemperaturen ist ca. 10-12° C zu empfehlen. Bei zu niedrigen Temperaturen des Weins gehen wertvolle Aromanoten für den Gesamterlebnis etwas verloren.
Das Weingut:
Unter der Marke SIGNUM BLANC keltert das Weingut Rothschädl, das idyllisch inmitten der Weinrieden am Kreuzberg in der Südsteiermark liegt, diese erstklassige Meisterwerke.
Die Idee zu dieser exklusiven Top-Linie entstand, wenn Vater Anton und Sohn Thomas Rothschädl an das Paar Christine Büchl und Martin Oertel, zwei Weinliebhaber und Genussmenschen von Herz und Seele, bei einer Weinmesse trafen und später gemeinsam im Weinkeller des Weinguts alte, reife Weinschätze verkosteten, die seit lange nicht mehr in Verkauf waren. Die vier Gründer setzten die Idee um und im Jahr 2021 kam der erste SIGNUM BLANC Jahrgang in den Verkauf. In der kurzen Zeit seitdem konnten mehrere internationale Spitzenplatzierungen bei Verkostungen und Weinwettbewerben erreicht werden.
Aktuell betreibt Weingut Rothschädl ca. 7 Hektar Rebfläche in den hügeligen Steillagen, wo warme Tage und kühle Nächte für eine gute Balance von Zucker und Säure in den Weinbeeren sorgen. So können trinkfreudige Weine mit viel Tiefe, Geschmack und Aromatik entstehen.
Der besonders einzigartige Boden der Riede Kreuzberg, wo die SIGNUM BLANC Weine ausschließlich wachsen, beinhaltet den schwarzen Edelstein TURMALIN, der einen besonders dichten und konzentrierten Charakter dem Wein verleiht. Die Gesamtkombination dieses besonderen Terroirs, des nachhaltigen Anbaus und der Zeit, die dem Wein gegeben wird, um auf natürliche Weise ohne technisch-chemische Einflüsse zu reifen, führt zu einem grandiosen Ergebnis in der Flasche.
Die Rebsorte:
Beim Morillon handelt es sich um eine genetische Variante der weltweit meist verbreitete Weißweinrebsorte, Chardonnay. Chardonnay stammt aus dem Burgund, Frankreich, und sie ist eine natürliche Kreuzung aus einer Pinot-Sorte und Heunisch (Gouais Blanc). Welche Pinot-Sorte, die einer der Elternteilen tatsächlich war - Pinot Noir, Pinot Gris oder Pinot Blanc - hat man bislang nicht bestimmen können, da diese drei Sorten einen nahezu identischen DNA-Code besitzen.
Es lassen sich kleine Unterschiede zwischen der „normalen“ Chardonnay-Rebe und Morillon erkennen. Laut Experten ist das Blatt des Morillon gröber oder rauer als das Blatt des Chardonnay, auch geringfügige Farbunterschiede an den Blättern und Trieben sind feststellbar. An der Traube sind aber keine optische Unterschiede erkennbar. Die (kleinen) Unterschiede reichen nicht aus, um Morillon als eigenständige Sorte zu bestimmen. Laut offizieller Definition handelt es sich also um einen Chardonnay. Aber jeder hat das Recht auf seine eigene persönliche Meinung dazu.
Einiges über die Bedeutung der Chardonnayrebe:
Die drei teuersten Weißweine der Welt sind alle Chardonnays, sie befinden sich in einem Preisfenster von 27.000 bis 32.000 US Dollar pro Flasche (laut Studie von "Wine-Searcher", wo die Durchschnittspreise über mehreren Jahrgängen berücksichtigt sind). Chardonnay ist auch eine der drei am häufigsten verwendeten Rebsorten, die den Grundwein für die Champagnerherstellung ergeben. Im italienischen "Champagner", oder wie wir bei uns "Sekt" sagen, dem Franciacorta, muss die edelste Variante, der "Satin", reinsortig oder überwiegend aus Chardonnay bestehen. "Chablis" ist eine der weltweit meistbekannten Weinmarken bei Weinliebhabern, Weine unter dieser Marke sind ausschließlich aus der Chardonnayrebe erzeugt.
Wir haben eine nette Geschichte über den Morillon gefunden:
Nach der Reblauskatastrophe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts reisten steirische Winzer gegen Ende des Jahrhunderts nach Frankreich, um nach Rebsorten zu suchen, die gegen die Reblaus immun sind. In der Ortschaft Morion haben sie solche Reben gefunden, die sie mit nach Österreich brachten, pflanzten sie in ihren Weingärten an und "tauften" sie die "Morion-Rebe" nach dem Gebiet ihrer Herkunft. Mit der Zeit entwickelte sich daraus die "Morillon-Rebe".
Aus fast einem Jahrhundert davor fanden wir die folgende Geschichte:
Erzherzog Johann, "der steirische Prinz", war ein großer Förderer des Weinbaus in der Steiermark und spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung neuer Rebsorten und Anbaumethoden. Er suchte um 1810 nach einer Rebe, die Charakteristiken wie Lebendigkeit, Tiefe und Fruchtigkeit optimal in einem und derselben reinsortigen Wein kombiniert und wurde in Frankreich fündig. Er brachte Stecklinge der Rebe mit in die Steiermark und förderte deren Anbau. Damals war es noch nicht erkannt über welche Sorte es sich handelte, daher wurde sie nach der Ortschaft, wo sie herkommt, Morillon, ernannt. Erst um die 180 Jahre später hat man wissenschaftlich feststellen können, dass es sich um eine genetische Variante der Chardonnaysorte handelt.
Der zweiten Geschichte nach, müssten also die Winzer um die 8-9 Jahrzehnten später eigentlich nicht so weit wie nach Frankreich reisen, um die Morillon-Rebe zu finden, da sie in Österreich schon vorhanden war. Wir haben diese Geschichten von verschiedenen Quellen gesammelt, wo es keine Hinweise zu historischen Dokumenten geben, die die Wahrheit der Geschichten bestätigen können. Wenn es über die Ortschaften "Morion" oder "Morillon" geht, halten wir es für am wahrscheinlichsten, dass die Reben aus Morion geholt sind, eine Ortschaft in der Region Bordeaux, wo Chardonnay auch heute eine bedeutende Rolle spielt. Morillon ist heute ein Skigebiet in den Bergen nordöstlich von Grenoble, unweit der Schweizer Grenze, wo wahrscheinlich kein Wein wächst. Es ist auch möglich, dass Erzherzog Johann die Stecklinge aus Morion (statt Morillon) geholt hat und die Schreibweise bei der Übertragung von einem Dokument in das andere in „Morillon“ absichtlich oder unabsichtlich geändert wurde.
Viele Weinliebhaber werden dasselbe wie Erzherzog Johann behaupten, dass Morillon „der bessere Chardonnay“ sei. Mit dem SIGNUM BLANC Morillon Turmalin können Sie sich selbst überzeugen!